Wie ihr schon feststellen konntet, ich liebe Rote Beete in fast jeglicher Form, als erfrischender Saft am Morgen, als Suppe, als Dip oder wie hier als Salat. Der Rote Beete Salat hat unglaublich spannende Aromen. Es gab ihn gestern bei einem Essen mit Freunden und der Freund meiner Freundin war ganz überrascht, „ich mag eigentlich gar keinen Meerrettich und das ist ja der Knaller“. Solche Kommentare zu meinen Rezepten mag ich am liebsten. Wir alle assoziieren mit bestimmten Lebensmittel Erinnerungen, gute oder schlechte und auf Grund bestimmter schlechten Erinnerungen, wagen wir uns an bestimmte Lebensmittel gar nicht mehr ran und verpassen damit sicherlich manch kulinarisches Erlebnis. Meerrettich war auch für mich jahrelang so ein Erlebnis. Aufgewachsen mit geräuchertem Lachs und Sahne Meerrettich, habe ich beides sehr lange gemieden. Mit Lachs habe ich immer noch meine Probleme, wobei ich es schon ab und zu esse, bei Meerrettich wurde ich dank eines fantastischen Tafelspitz mit frischem Meerrettich im Restaurant Tarantella in Hamburg von einem der wunderbarsten Menschen und Köche die ich je erleben durfte, Frederik Janhsen.
Gerade das liebe ich am kochen und vor allem Essen. Gerichte schaffen es uns nur mit ihrem Anblick, Geruch oder Geschmack in der Zeit, zu einem bestimmten Moment zurück zu bringen. Jeder hat sicherlich ein bestimmtes Lieblingsgericht, welches immer dazu führt, dass man sich Zuhause und gut fühlt. Für mich ist das sicherlich Bratkartoffeln und Spiegelei. Meine Mutter hat, als wir klein waren jeden Samstag in einem Kaufhaus in der Fotoabteilung gearbeitet und mein wunderbarer Vater hat sich um mich und meinen Bruder gekümmert, inklusive Essen. Es gab also gerne Brötchen mit Tatar oder Mett oder Bratkartoffeln mit Spiegelei. Leider ist mein Vater sehr früh verstorben, daher hat Bratkartoffeln mit Spiegelei für mich sicherlich so etwas von Zuhause, zu einer Zeit, als die Welt noch in Ordnung war.
Rote Beete, damals aber eher eingelegt als frisch, gehörte auch zu meiner Kindheit. Ich bin froh, dass ich nie eine Abneigung zu ihr entwickelt habe. Bis heute eines meine absoluten Lieblingsprodukte, weil die Rote Beete so vielfältig ist. Meinen Rote Bete Dip habt ihr hoffentlich schon entdeckt. Ich verwende in diesem Rezept für Rote Beete Salat Beluga Linsen, eine Linsensorte mit einem besonders feinem Geschmack, der perfekt zu den anderen Aromen passt. Linsen haben in Deutschland ein Come-back erhalten. Früher kannte man sie nur in Oma’s Linsensuppe, heute bekommt man Linsen in den verschiedensten Formen, auch seit sich in Deutschland die Küche Indien’s weiter durchgesetzt hat, in der Linsen, meist rote Linsen eine wichtige Rolle spielen. Belugalinsen brauchen zuvor nicht eingeweicht werden und zerfallen auch beim Kochen nicht so schnell, dass sie sich gerade für Salate besonders gut eignen.
Rote Beete Salat mit frischem Meerrettich, Apfel und Beluga Linsen
DruckenZutaten
Was brauchst du für den Rote Beete Salat mit frischem Meerrettich?
- 200 gr. Beluga Linsen
- 1 Lorbeerblatt
- 6 EL Apfelessig
- 3 Rote Beete – groß, frisch, saftig
- 1 Äpfel – säuerliche Sorte
- 6 EL Olivenöl
4 EL Joghurt – ich nutze gerne Kokosnuss Joghurt, es geht aber auch jeder andere. - 2-3 EL Meerrettich – frisch gerieben
- 2 TL Meersalz
- Pfeffer – zum Abschmecken
Zubereitung
Wie wird der Rote Beete Salat mit frischem Meerrettich gemacht?
- Die Linsen zusammen mit dem Lorbeerblatt, 2 EL Apfelessig, 1 TL Salz in einem größeren Topf ca. 20 Minuten kochen. Nicht zu viel Wasser zugeben, die Linsen sollten leicht bedeckt sein. Regelmäßig mit etwas Wasser aufgießen.
- Rote Beete schälen und in kleine Würfel schneiden. Zum Verarbeiten der Roten Bete am besten Einmalhandschuhe anziehen, da Rote Bete sehr stark färbt.
- Ca. 5 Minuten vor Ende der Kochzeit der Beluga Linsen, die Rote Beete Würfel zu den Linsen geben und die restliche Kochzeit mit garen lassen.
- Die Linsen und Rote Beete abkühlen lassen. Den Meerrettich schälen und reiben, zusammen mit dem restlichen Apfelessig, Salz, Joghurt und Olivenöl mischen und zu den Linsen und der Roten Bete geben.
- Die Äpfel klein schneiden in kleine Würfel. Um zu verhindern, dass sie braun werden, könnt ihr die Äpfel kurz in etwas Wasser mit Zitronensaft geben. Der Apfelessig im Dressing hilft aber auch schon.
- Die geschnittenen Äpfel zum Salat geben, alles mit Salz und Pfeffer abschmecken.
- Mindestens 2 Std. ziehen lassen.
Notes
Ein wunderbarer Herbstsalat der eure Herzen und Mägen wärmt, aber nur mit frischem Meerrettich funktioniert. Versucht es gar nicht erst mit Meerrettich aus dem Glas, der Geschmack ist nicht vergleichbar.